Früher als üblich wurde nun eine frühe Version der kommenden Version des mobilen Betriebssystems Android veröffentlicht. Dieses Jahr handelt es sich bei dieser Veröffentlichung allerdings nicht um eine Betaversion, sondern um eine frühe an Entwickler gerichtete Entwicklervorschau. Es ist davon auszugehen, dass neue Funktionen wie bisher üblich über die ersten Betaversionen verteilt ausgerollt werden.
Für die Entwicklervorschau konzentrierte Google sich hauptsächlich auf neue Sicherheitsfeatures, erweiterte 5G-Unterstützung und Machine Learning auf mobilen Endgeräten.
Berechtigungen einmalig gewähren
Wie auch schon bei der aktuellen Version von Android, möchte Google auch dieses Mal die Privatsphäre- und Datenschutzfunktionen erweitern. So führt Google mit der kommenden Versionen einmalige Berechtigungen ein. Diese ermöglichen dem Nutzer, Berechtigung wie den Standort, das Mikrofon oder die Kamera einmalig für die Nutzung einer App zu erlauben. Bei der nächsten Nutzung muss der Anwender, sofern er die Berechtigungen denn noch erteilen möchte, die Zugriffe erneut erlauben.
Aber auch ältere Android-Versionen werden zumindest zum Teil von dieser Neuerung profitieren, denn Google unterscheidet künftig bei der Berechtigung für den Standort, ob eine App im Vordergrund oder Hintergrund ausgeführt wird. Möchte eine App im Hintergrund auf die Standortdaten zugreifen, muss der Entwickler zuerst eine spezielle Genehmigung für Google Play anfordern. Zudem müssen die Entwickler erklären, was der Nutzer von der Nutzung der Daten zu erwarten hat, wozu der Zugriff auf die Daten im Hintergrund nötig ist und ob dieser Zugriff für eine primäre Funktion der App nötig ist.
Obwohl diese Richtlinie bereits ab April gültig ist, gelten noch Übergangsfristen, wobei die längste davon November 2020 ist.
Erweiterte Unterstützung von kommenden Geräten
Android 11 wird zwei neue Display-Typen nativ unterstützen. So werden nun sogenannte Waterfall Screens unterstützt, also Displays, bei denen das Bild über den Rand geht und Displays mit einem Loch für eine Kamera – sogenannte Pinhole Screens.
Außerdem wurde der Connectivity Manager für Netzwerkverbindungen überarbeitet. Dieser erhielt zwei neue Funktionen, um 5G-Verbindungen zu verbessern.
Machine Learning
Die Neural Networks API (NNAPI) erfuhr ein Update auf Version 1.3. Die API kann von Anwedungen für Machine Learning genutzt werden. Mit Version 1.3 lassen sich nun erstmals Timeouts der Machine Learning Modelle steuern.
Sonstiges
Die Liste der Neuerungen ist lang. In diesem Artikel sind zum Beispiel verschiedene Änderungen, welche die Sicherheit erhöhen sollen, unerwähnt geblieben. Auch Entwicklern bietet Google diverse neue Funktionen zum Entwickeln ihrer Apps. Außerdem wird jeder App künftig eine eigene isolierte Sandbox zugeteilt werden, wodurch die Daten der Nutzer besser geschützt werden sollen.
Die Developer Preview ist für Pixel-Geräte ab dem Pixel 2 verfügbar. Weiterführende Informationen befinden sich in dem Android Entwickler-Blog. Die Entwicklervorschau kann aktuell nur manuell heruntergeladen werden. Eine einfache Übersicht der Kern-Funktionen von Android 11 stellt Google ebenfalls bereit.